Die Kultur der Weimarer Republik, und insbesondere auch die Literatur dieser Zeit, erlebt eine Renaissance. Zahlreiche Autor:innen werden (wieder-)entdeckt - der große Erfolg bei der Wiederauflage des Werks Gabriele Tergits mag hier beispielhaft genannt sein.
Die krisengeschüttelte Zeit der frühen Zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts mag Reminiszenzen wecken und als Spiegel der heutigen Krisen verstanden werden und daher derzeit einen besonderen Reiz ausüben. Doch auch darüber hinaus gibt es viele Gründe, das Geistesleben der Weimarer Republik in seiner Vielschichtigkeit und Offenheit zu erforschen und zu bewahren.
Während das Erbe einzelner Autoren wie Thomas Mann, Alfred Döblin, Erich Maria Remarque oder Kurt Tucholsky in eigenen Literarischen Gesellschaften gepflegt wird, fehlt eine solche institutionalisierte Pflege für zahlreiche vergessene oder nur kurzzeitig wiederentdeckte Autor:innen.
Um diese Lücke zu füllen, soll eine neue Literarische Gesellschaft (deren Name noch gefunden werden will) gegründet werden, die sich der Bandbreite des literarischen Schaffens der Weimarer Republik und der beginnenden Exilliteratur in den europäischen Ländern widmet. Dabei sollen insbesondere die Autorinnen im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen.
In der Arbeit der Gesellschaft soll das ganze Spektrum der Tätigkeitsfelder genutzt und sowohl in die Wissenschaft als auch in die Allgemeinheit hinein Wirkung entfaltet werden.
Hierbei soll die zu gründende Gesellschaft als Plattform und Netzwerk dienen. Neben klassischen Instrumenten wie Tagungen, Workshops, Publikationen oder Stipendien sollen auch neu entwickelte und noch nicht vollständig etablierte Werkzeuge genutzt werden. Dieser Gründungsaufruf will unbedingt auch als Aufruf verstanden sein, Ideen und Erfahrungen einzubringen.
Literarische Gesellschaften mögen wie aus der Zeit gefallen wirken, zeitgemäß umgesetzt können sie jedoch weiterhin wichtige Impulse setzen und Relevanz entwickeln.
Auf welche Weise dies gelingen kann, soll Teil des Gründungsprozesses sein, in dem vom Namen der Gesellschaft, ihrer inneren Struktur bis hin zu ihren Aktivitäten und Projekten die Gestalt der Organisation gemeinsam entwickelt werden soll. Angesichts der engen Verzahnung der zum Teil neu auftretenden Medien (beispielhaft seien hier Kino und Radio genannt) dürfte auch die Ausgestaltung des Literaturbegriffs Thema des Findungsprozesses sein. Der Gründungsprozess versteht sich ausdrücklich als ergebnisoffen, Anregungen zu weiteren relevanten Aspekten sind überaus willkommen.
Ziel soll sein, die hier skizzierte Literarische Gesellschaft bis zum Jahr 2024 an den Start zu bringen.
Wenn Sie diese Idee reizvoll finden und gerne mitwirken wollen, melden Sie sich unter gruendung@zwischenkriegs-literatur.de
Diesen Aufruf herunterladen [pdf]
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